Kassel, 02.02.2015: Der Verlag Weber & Zucht war ein Verlag für alternatives Leben, Gewaltfreiheit und Anarchismus in Kassel. Betrieben wurde er von Helga Weber und Wolfgang Zucht von 1976 bis 2014. Im Verlag Weber-Zucht sind 35 Publikationen erschienen. Die publizierten Bücher umfassen die Thematiken Gewaltfreiheit, alternatives Leben, gewaltfreie Aktion, Anarchismus, Kriegsdienstverweigerung und Pazifismus. Viele Schriften befassen sich mit Lew Nikolajewitsch Tolstoi, Mahatma Gandhi, Clara Gertrud Wichmann und Lanza del Vasto.
Der Großteil der Publikationen wird beim Graswurzel-Verlag auch in Zukunft zur Verfügung stehen. Wir danken allen Autoren, Freunden und Kunden für das über viele Jahre entgegengebrachte Vertrauen und hoffen, dass unsere Arbeit auch weiterhin einen positiven Einfluss auf eine friedlebende Gesellschaft hat. Der letzte Katalog des Verlags ist online hier. Weiterführende Information bei Wikipedia.
War is a Crime against Humanity: The Story of War Resisters' International
Die War Resisters' International (WRI -- Internationale der Kriegsdienstgegner, IDK) wurde 1921 gegründet als Reaktion auf die sinnlose Schlächterei im Ersten Weltkrieg und mit der Absicht, sich gegen jeden Krieg zu stellen und für die Beseitigung aller Kriegsursachen zu arbeiten. Damit brachte die WRI zu den moralischen und religiösen Grundgedanken als neues Element die politische Dimension in Denken und Handeln des Pazifismus. Das Buch schildert die Entwicklungen in und um die Organisation der ersten 50 Jahre. Mit der Geschichte der WRI gibt dies Buch auch eine Geschichte des Pazifismus in diesen 50 Jahren. Hervorgehoben sei die politische Kriegsdienstverweigerung, der Zivile Ungehorsam und die Gewaltfreie Aktion gegen Krieg, Kriegsvorbereitung, Gewalt, Unterdrückung, Rassismus und Unrecht.
Zu Beginn spürt der Autor die Wurzeln der Gewaltfreiheit in den großen Weltreligionen auf, untersucht pazifistische Ideen und Verhaltensweisen in den christlichen Sekten, neue Friedens- und pazifistische Organisationen im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Das folgende Zitat mag die Situation um die Zeit der Gründung der WRI und die Haltung der Kriegsdienstverweigerer des Ersten Weltkrieges veranschaulichen:
"Es wurde zunächst versucht, 'Kriegsdienstverweigerer' mit dem Schlagwort 'Paco' zusammenzufassen, aber für alle, die Esperanto, jene wichtige internationale Sprache, nicht kannten, bedeutete das Wort nichts, während für viele, die wußten, daß es 'Frieden' hieß, es weniger als nichts bedeutete. Es schien sinnlos, nach 'Frieden' zu rufen, wenn wir doch kämpfen wollten. Kriegsdienstverweigerer stehen im direkten Gegensatz zu Friedensgesellschaften. Mitglieder einer Friedensgesellschaft kommen leicht dazu, einen Krieg zu unterstützen. Da sie nach Frieden als ihrem Ideale streben, werden sie nie einen Kampf mit ihren vom Kriegsfieber ergriffenen Landsleuten bestehen können.
Kriegsdienstverweigerer sind dagegen die hartnäckigsten Kämpfer, welche die Welt je gesehen hat. Nicht Frieden wollen sie, sondern Revolution - eine Revolution des Geistes, die eine neue Gesellschaftsordnung herbeiführen und eine Welt schaffen wird, in der alle Menschen gemeinsam für das Wohl aller arbeiten."
Dies Zitat stammt aus: H. Runham Brown: Der Durchbruch, War Resisters' International, 1930.
555 Seiten
Erscheinungsjahr 2005
Dies Buch ist in englischer Sprache